Schreibblockaden – die Angst vor dem leeren Blatt

Du hattest den pDer Uni-Dschungel Notfallplan gegen Schreibblockadenerfekten Start in den Tag: Du hast gut geschlafen, Dein Frühstück hat Dir geschmeckt und die heiße Dusche war auch sehr angenehm. Tollkühn möchtest Du nun einen ausgeklügelten Plan verfolgen: Heute ist ein guter Tag, um endlich mit Deiner Hausarbeit anzufangen! Soweit zumindest der Plan. Nun sitzt Du bereits seit einer halben Ewigkeit und mit dem vierten Kaffee vor einem leeren Dokument und ein kleines Nickerchen wäre jetzt auch nicht übel. Dein Blick wandert stetig auf das Kalenderblatt – oh Schreck, der Abgabetermin rückt unaufhaltsam näher. Die Zeit rennt, der Druck steigt zunehmend – dieser Teufelskreis ist pures Gift für einen kreativen Prozess wie das Schreiben. Bevor Du jetzt in eine Schnappatmung verfällst, voller Panik den Studiengang wechselst oder Dir eine seltene Krankheit ausdenkst, um ein möglichst langlebiges ärztliches Attest zu bekommen, naht Hilfe. Hier ist ein Notfallplan gegen die Angst vor dem leeren Blatt!

Jeder, wirklich JEDER, der schon einmal etwas zu Papier bringen musste, kennt sie – die fiesen Schreibblockaden! Und jeder, der noch nie etwas Wichtiges verfassen musste, kann das Problem überhaupt nicht nachvollziehen. Augen zu und durch, einfach dransetzen und los geht’s! Ja, wenn das alles so einfach wäre. Diese nett gemeinten Ratschläge helfen Dir, der/die Du da seit Stunden und Tagen vor dem Bildschirm mit einem blütenweißen Dokument sitzt und einen Bleistift nach dem nächsten abkaust, herzlich wenig. Wir versuchen das jetzt mal gemeinsam!


Eine gute Struktur ist die halbe Miete

Ich nehme mal an, dass Du bereits unzählige Literatur gewälzt hast und Dir von dem vielen Input schon ganz schwindelig ist. Trotzdem lässt der Output auf sich warten. Für den Anfang brauchst Du erst einmal eine gute Struktur. Im Fall einer Hausarbeit, aber auch eines Referats, ist das die Gliederung. Diese musst Du als Erstes verfassen, aber keine Sorge, Du kannst sie im Schreibprozess immer noch überarbeiten.

Um eine Gliederung zu erstellen, legst Du erst einmal einen Schwerpunkt für die Arbeit fest. Die Gliederung liefert Dir dann den roten Faden. Die ersten Kapitel bieten sich in der Regel als Grundlagenkapitel an, um wichtige Fachtermini zu klären oder bestimmte Theorien darzulegen, die für Deine Thematik relevant sind. In den restlichen Kapiteln kann man die Theorien direkt anwenden, Primärtexte auswerten und und und – das ist je nach Fachbereich anders. Hier ist beispielsweise Raum für Deine eigenen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen. Wichtig ist jedoch, dass Du das Thema, den Aufbau und die Gliederung Deiner Arbeit immer mit Deinem Dozenten abstimmst. Ansonsten läufst Du Gefahr, Dich mit dem Thema zu verzetteln, und das möchten wir ja nicht. Nun hast Du also eine Gliederung und kannst im nächsten Schritt Kapitel für Kapitel abarbeiten.


Der rote Faden führt zum Ziel

Die Gliederung ist nun Dein roter Faden für den Text. Nun kannst Du ein Kapitel nach dem nächsten in Angriff nehmen. Nur die Einleitung und das Schlusswort schreibt man erst dann, wenn die restlichen Kapitel fertig sind. Denn so behältst Du den Überblick und kannst Zusammenhänge sowie die Zielsetzung der Arbeit besser darlegen. Die Einleitung und das Schlusswort sind die wichtigsten Kapitel Deiner Arbeit und Du solltest Dir daher hier besonders viel Mühe geben. Darüber hinaus bietet es sich an, im Schlusswort noch einmal auf die Zielsetzung der Einleitung einzugehen. Welche Fragen lassen sich beantworten, welche Thematiken könnten noch vertieft werden und bieten sich daher für einen Ausblick an? Auch den Titel der Arbeit wählt man besser zum Schluss. Klingt alles einfach, oder? Aber trotzdem sitzt Du noch immer mit Angstschweiß vor einem leeren Dokument?


Ein Notfallplan gegen Schreibblockaden

Erst einmal: Vergiss das Atmen nicht, denn Sauerstoffmangel bekommt dem Gehirn nicht so gut! 😉 Wenn Du merkst, Du kommst jetzt einfach nicht weiter, hilft es überhaupt nichts, noch länger vor dem leeren Blatt zu schmoren. Du musst dringend den Kopf frei bekommen und zwar ohne schlechtes Gewissen! Da hilft beispielsweise Sport, Musik, ein Spaziergang, ein Schwätzchen mit den Mitbewohnern oder Freunden, Kochen und vieles mehr. Also alles, was Dich auf ganz andere Gedanken bringt und Dir Spaß macht! Darüber hinaus gibt es Tage, an denen man ein Brett vorm Kopf hat und keinen Schritt weiter kommt und an anderen Tagen fließen die Ideen geradezu aus der Feder. Produktive Phasen musst Du dringend nutzen! Auch wenn Du nicht immer sofort die perfekten Texte aufs Papier bringst, schreib Dir trotzdem Notizen auf, sobald Du einen Geistesblitz hast. Denn anhand eines Text-Gerüsts kannst Du viel besser arbeiten.

Wie bereits erwähnt, ist Druck nicht immer förderlich, wenn man eine Arbeit verfassen muss. Damit Du also nicht erst in das Dilemma kommst, die Hausarbeit in Nullkommanichts fertig zu schreiben, fang besser gleich früh genug an, denn die erste Schreibblockade kommt bestimmt! Zum Schluss noch ein gut gemeinter Rat eines Vielschreibers: Schreiben kann man lernen! Aber wie auch im Fall von Klavierspielen, Zeichnen und anderen Fertigkeiten ist Üben der Schlüssel zum Erfolg. Mit der ersten Hausarbeit gewinnt man also nicht unbedingt direkt einen Blumentopf bzw. Pulitzerpreis, außer natürlich, Du bist ein Naturtalent. Dann kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch, der berufliche Werdegang ist geebnet!